Ende April war es wieder soweit – die Harzer Schwimmer starteten gen Süden in die Partnerstadt Neustadt an der Weinstraße, um an den 29, Weinstraßenschwimmwettkämpfen teilzunehmen. 25 Sportler im Alter zwischen 8 und 17 Jahren waren mit dabei. Da die Anreise insbesondere aufgrund der schulischen Anforderungen der älteren Sportler erst ab Freitagmittag erfolgen konnte, gab es leider bei der Ankunft kein erstes Treffen im Stadionbad. Unsere liebgewonnene Unterkunft vom letzten Jahr – der tolle Kindergarten – hatte diesmal leider nicht geklappt, stattdessen waren die Schwimmer erneut in der Turnhalle einer örtlichen Schule untergebracht.

Nach der Ankunft gab es Freitagabend mitgebrachtes sowie eine vom SC Neustadt vorbereitete, belegte Riesenbrezel. Samstag ging es dann früh los – schon gegen 6.45 Uhr setzten sich alle bei eisigen Temperaturen Richtung Schwimmhalle in Bewegung. Überhaupt das Wetter – das war wie in ganz Deutschland an diesem Wochenende ein ganz großer Gegenspieler. Von Sonne über Regen bis hin zu Eisregen und Temperaturen nur knapp im positiven Bereich war alles dabei. Das beschränkte dann die Nutzung in dem im Winter mit einer Traglufthalle überdachten Freibad tatsächlich auf die Innenbereich. Da parallel auch das Vereinshaus renoviert wurde, musste auch das Frühstück kurzerhand ins Zelt verlegt werden – heißer Tee und Kaffee kamen da gerade richtig. Die Schwimmhalle an sich war auf jeden Fall warm und das Hallo groß als die beiden Vereine aufeinandertrafen. Hier merkte man das im Herbst 2023 in Neustadt organisierte Trainingslager, bei dem sich die Jugend nähergekommen war und zahlreiche Freundschaften geschlossen wurden. Dank der diesjährigen tollen Veranstaltungsshirts – in einer Weinrebe waren die Namen aller teilnehmenden Vereine und die Vornamen aller teilnehmenden Sportler aufgedruckt – verschwammen die Vereinsgrenzen bald noch mehr, liefen doch alle im „Einheitslook“ herum. Gastgeschenke gab es natürlich auch wieder.

Schlussendlich stand aber auch das „sich messen“ im Wasser auf dem Plan. Und so ging es dann motiviert in den Samstagwettkampf. Um es gleich vorwegzunehmen – die Harzer waren sehr erfolgreich und holten am Ende des Wochenendes 14xGold, 26xSilber und 24xBronze nach Hause. Schon am Samstag regnete es Bestzeiten und Medaillen. Riesengroß war der Jubel als die älteste der mitgereisten Sportlerinnen, die 17jährige Frederike Mätzing, mit neuer Bestzeit über 100m Rücken als 8. nicht nur Gold holte, sondern auch den Sprung ins offene Finale der schnellsten acht Damen schaffte. Als Vorlaufneunte war sie dann auch noch Reserve für die 100m Schmetterling und musste nach einer Abmeldung dann dort auch noch starten – mit nur 5min Pause zwischen beiden Rennen. Und so hieß es nach der Mittagspause: „Freddy is ready!“ Die Mannschaft war auf jeden Fall vollkommen aus dem Häuschen und feuerte Frederike so stark an, dass einige Teammitglieder am nächsten Tag im wahrsten Sinne „stimmenlos“ waren.

Groß war die Aufregung auch bei den jüngeren – so startete Peter Knobbe (2016) das erste Mal auf der Langbahn und dann gleich auch noch das erste Mal über 100m Rücken. Peter schwamm sein Rennen aber trotz Aufregung souverän und wurde am Ende mit 2xGold, 3xSilber und 1xBronze auch noch zweitbester in der Gesamtwertung seines Jahrgangs. Erstaunen angesichts der Langbahn gab es hingegen nicht nur bei den Jüngsten. Denn die Harzer hatten noch ein ganz besonderes Teammitglied dabei – die 16jährige Austauschschülerin Pénélope Aoustin wird bis zum Ende des Schuljahres das Team bereichern. Nachdem die Wernigeröder Schwimmerin Jolina Tannenberg drei Monate in Pénélopes Familie in Südfrankreich gelebt und bei ihr im Verein trainiert hat, gab nun Pénélope ihren Einstand. Und das in Neustadt dann das erste Mal für sie überhaupt auf der 50m Bahn, der so genannten Langbahn. In dem sehr stark besetzten Jahrgang 2008 schwamm sie mehrere neue persönliche Bestzeiten und sicherte sich damit über die 100m Schmetterling sogar Platz 5.

Das extrem schlechte Wetter verhinderte leider auch den für Samstagnachmittag geplanten Ausflug aufs Schloss mit den Jüngeren bzw. den Stadtbesuch der Älteren. So klang der Abend dann mit Burger und Pommes in der Turnhalle aus, bevor es Sonntag in die zweite Runde ging. Nach dem Packen der Busse und einem erneuten frühen Frühstück ging es deutlich müder in den zweiten Wettkampftag. Dennoch gab es gleich in den ersten Läufen Medaillen und Bestzeiten. So gewann Vico Mamier mit einem tollen Rennen Bronze über die 50m Schmetterling und Rike Jennert holte auf derselben Strecke Silber. Obwohl Frederike den Finaleinzug über die 50m Rücken und 50m Schmetterling als Vorlauf-Neunte bzw. Zehnte diesmal knapp verpasste, waren alle wieder in Partystimmung beim Einzug und feuerten die Teilnehmer an. Sicher trugen dabei auch die zahlreichen weiteren Medaillen am Sonntagvormittag bei – u.a. schaffte Mia Helmholz (2010) über 100m Brust den Sprung ganz oben aufs Treppchen und auch die jüngeren räumten insbesondere bei den Beinstrecken ab – Gold gab es hier bspw. für Lori Stillke (JG 2016), Mia-Sofie Kutzner (JG 2014), Dwayne Kristof Kunth (JG 2015) und Leni Stillke (JG 2012). Silber für Bennet Krosch (JG 2012) und Rubi Stillke (JG 2014). Am Nachmittag machten sich die ersten zwei Busse auf den langen Heimweg. Währenddessen wurden im Bad noch fleißig Medaillen gesammelt – so gab es am Sonntagnachmittag u.a. noch Gold über die 200m Rücken für Lucy Born (2013) und Frederike Mätzing (2006) sowie Gold über 400m Freistil für Marek Streve (2007). Die letzten Busse erreichten Wernigerode dann kurz vor Mitternacht – mit sehr müden Sportlern und Eltern. Ein großer Dank der Trainer Tony Schiemann, Grit Kamann-Selbach und Daniel Potschka geht an Christian Nicklisch und Alexandra Tannenberg, die aufgrund fehlender Kampfrichter dann vor Ort einsprangen und auch an Jolina Tannenberg, die selber noch in Kampfrichterausbildung am Sonntagnachmittag als Schwimmrichter einsprang. Vielen Dank auch an die Betreuer und Fahrer Conny Hechler, Anika Schiemann, Christian Kunth und Carsten Mozek.

Mit am Start waren in Neustadt:

• Jahrgang 2016: Peter Knobbe und Lori Stillke
• Jahrgang 2015: Dwayne Kristof Kunth und Luis Droste
• Jahrgang 2014: Mia-Sofie Kutzner, Rubi Stillke, Rike Jennert
• Jahrgang 2013: Lucy Born
• Jahrgang 2012: Bennet Krosch, Leni Stillke
• Jahrgang 2011: Nele Nicklisch, Kimi Hechler, Vico Mamier, Nora Völkner und Louisa Meyer
• Jahrgang 2010: Mia Helmholz
• Jahrgang 2009: Justin Benjamin Nötzel
• Jahrgang 2008: Pénélope Aoustin, Amy Hentschel, Joost Fuhrmann, Jan Lukas Lehmann
• Jahrgang 2007: Marek Streve, Jolina Tannenberg
• Jahrgang 2006: Frederike Mätzing