Dass der Harzer Schwimmverein sich in der Kinder- und Jugendarbeit engagiert, ist bekannt. Bisher stand dabei vor allem der Austausch in der eigenen Region sowie mit der Partnerstadt Neustadt an der Weinstraße im Vordergrund.

Nun möchte der Verein aber auch in den internationalen Austausch gehen und eine deutsch-französische Jugendbegegnung ins Leben rufen.

Ideengeber war dabei eine Sportlerin der 1. Mannschaft, die demnächst über das Deutsch-Französische Jugendwerk in einen mehrmonatigen Schüleraustausch geht. Und wie es der Zufall will, ist ihre Tauschpartnerin ebenfalls Wettkampfschwimmerin und wird im Anschluss in Deutschland einige Monate in Wernigerode trainieren. Gekoppelt mit einer Sportwartin, die selbst in Frankreich gelebt hat und die Sprache spricht, kam die Idee auf solch einen Austausch ins Leben zu rufen.

Da kam die E-Mail der Deutschen Sportjugend im DOSB gerade richtig – diese lud nämlich am Wochenende vor den Herbstferien zu einer Informationstagung für deutsche und französische Vereine in Lyon ein. Eine Chance, die sich die Sportwartin nicht entgehen lassen wollte.

Während die Sportler sich ins Trainingslager nach Neustadt an der Weinstraße aufmachten, startete sie die 1000km lange Anreise in den Süden Frankreichs. Aus rund 36 Vereinen aus Deutschland und Frankreich waren Teilnehmer angereist – einige waren bereits Partner in Austauschprojekten, andere waren wie der HSV 2002 neu.

Der Veranstaltungsort ein Traum für jeden Wassersportler – im Centre Nautique Tony Bertrand, einem Freibad mit olympischem Pool mit Flussblick, direkt im Kai an der Rhone gelegen. Leider war der HSV 2002 nicht nur der einzige Verein aus Sachsen-Anhalt, sondern auch der einzige Schwimmverein – schnell ergaben sich aber trotzdem erste Kontakte. Viele der französischen Vereine boten gleich eine Kontaktaufnahme zu befreundeten Schwimmvereinen an.

Schon am ersten Abend ging es in der Sprachanimation ums gegenseitige Kennenlernen – auch ohne Fremdsprachenkenntnisse – und es gab viel zu lachen. Im fußläufig gelegenen Hotel kamen dann am Abend noch alle ins Gespräch. Am Samstag gab es zuerst Informationen zum Deutsch-Französischen Jugendwerk und dann in nationalen Workshops Informationen zu den Fördermöglichkeiten. Außerdem wurden zwei bereits erfolgte Projekte vorgestellt – darunter eines der Hildesheimer Wasserballer. Die Kaffeepause am Vormittag nutzte die Sportwartin dann und besuchte am Sportbecken den Lyoner Schwimmclub, der gerade trainierte. Ein interessantes Gespräch mit der Trainerin und kurze Beobachtung des Trainings der ca. 13jährigen Schwimmer inklusive. Danach ging es dann in binationalen Workshops wieder in die Sprachanimation sowie in das Thema Organisation eines Austauschs. Am späten Nachmittag machten sich dann alle gemeinsam zu einer ca. 1stündigen Stadtführung durch Lyon auf, bevor es in der Altstadt ein gemeinsames Abendbrot im Restaurant gab und der Abend dann in der quirligen Altstadt gemeinsam ausklang. Am Sonntagvormittag gab es dann nochmals binationale Workshops und es wurden zahlreiche Kontakte ausgetauscht, bevor sich alle auf die Rückfahrt machten.

Im kommenden Jahr wird die Tagung dann wieder in Deutschland stattfinden. Das Fazit des HSV 2002 ist klar: ein Austausch ist das Ziel. Nun heißt es Kontakte knüpfen und planen – es gibt bereits interessierte Vereine in der Bretagne und der Region Grand-Est. Und so heißt es vielleicht bald: Es lebe der Deutsch-Französische Jugendaustausch im Harz.