Jolina in Frankreich

Hallo, ich bin Jolina und schwimme schon seit 10 Jahren, davon 7 Jahre im HSV und davon schon ein paar Jahre in der LG1. Seit dem 1. Dezember nehme ich am Brigitte-Sauzay-Programm teil. Das Programm bietet Schülern die Möglichkeit für einen individuellen deutsch-französischen Austausch. Man kann für 3 Monate nach Frankreich gehen, bei einer Gastfamilie leben und im Gegenzug für 3 Monate einen Schüler in Deutschland aufnehmen. Das Ganze dient dazu, die Französischkenntnisse zu verbessern, eine andere Kultur kennenzulernen, eigenständiger zu werden und noch viel mehr zu lernen sowie zu erleben.

Nach einer langen Suche habe ich meine perfekte Austauschpartnerin Pénélope gefunden. Sie ist so alt wie ich und geht auch in die 10. Klasse eines Gymnasiums. Sie schwimmt auch schon seit vielen Jahren in einem Verein. In diesem Verein darf ich jetzt für die 3 Monate immer Mittwochs, Freitags und Samstags trainieren und an Wettkämpfen starten. Ich bin sehr dankbar dafür und das ich deren Verein mit den Vereinssachen, wie deren Badekappe und dem T-Shirt präsentieren darf. Im Gegensatz zu Deutschland habe ich hier in Frankreich drei verschiedene Trainer. Die Trainer trainieren Sprints, Technik und Ausdauer. Aber alle drei versuchen mich zu fördern und korrigieren mich, wenn ich etwas falsch mache oder besser machen könnte. Genau wie in Deutschland wird auch hier in Frankreich mit Trainingsplänen gearbeitet, entweder auf Papier oder mit einer Tafel. Es gibt Übungen, die den deutschen ähneln oder sogar dieselben sind, besonders bei Technik- und Ausdauerübungen. Aber ich habe bereits neue Übungen für Sprints gelernt. Was das deutsche und französische Training gemeinsam haben, sind die Utensilien. Auch hier trainieren wir regelmäßig mit Flossen und Schnorchel. Die Streckenlänge und die Trainingszeit von 90 Minuten ähneln den aus Deutschland.

Nach meiner ersten Woche und drei Trainingseinheiten hatte ich bereits meinen ersten Wettkampf. Es gab Vor- und Nachteile, da ich bisher keine französischen Wettkämpfe kannte und in der Woche erkältet war. Aber mein Vorteil war, dass der Wettkampf in Chantonnay stattfand, wo ich jetzt trainiere. Nachdem Wettkampf kann ich jetzt sagen, dass es einige Unterschiede gibt, nicht nur bei den Abläufen und Pausen, sondern auch bei den Kampfrichtern und anderen Sachen. Am Ende gab es sogar noch eine Überraschung für mich, Gold über 50m Rücken. Schon nächstes Wochenende habe ich den nächsten Wettkampf, diesmal außerhalb, aber in der Vendée. (Ich erlebe täglich kleine Erfolge und kämpfe auch mit Herausforderungen, wie zum Beispiel das Entziffern der Trainingspläne und Tafelbilder in der Schule. Ich hatte das Glück und auch etwas Pech, Weihnachten, meinen Geburtstag und Silvester hier in Frankreich zu verbringen. Aber trotzdem waren es sehr schöne Tage und viele neue Erfahrungen für mich.)

Heute ist Halbzeit und wenn ich auf die bisherige Zeit zurückblicke, kann ich sagen, dass es bisher eine sehr schöne Zeit war. Mir geht es hier sehr gut und ich fühle mich seit Anfang an sehr wohl, nicht nur in der ganzen Familie, sondern auch beim Schwimmen, in meiner Klasse, der Schule und dem Internat. Ich finde, dass der Austausch mich als Mensch verändert und weiterbringt, nicht nur im Leben, sondern auch im Schwimmen. In Deutschland werde ich versuchen, das Gelernte beim Training mit einzubringen und fortzuführen.

Zum Schluss möchte ich mich bei allen bedanken, die mir das ermöglicht haben und mich unterstützen.

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