Esbjerg 2014

Zum vierten Mal in Folge hieß es Himmelfahrt für eine kleine Mannschaft des HSV 2002 „Auf nach Dänemark“ zum International Danish Swim Cup 2014. Dieses Mal war vorab die Aufregung bei einigen Startern besonders groß, waren doch zwei Sportler mit echten Medaillenchancen und der Chance auf einen Einzug ins Finale der Sprintstrecken dabei. Leider musste nur wenige Stunden vor der Abfahrt einer dieser beiden Sportler die Reise krankheitsbedingt absagen. Für die restlichen 17 Sportler ging es aber pünktlich an Himmelfahrt bei trübem Regenwetter in Wernigerode los. Schon auf der rund 600km langen Fahrt kam schon gute Stimmung auf, vor allem als nach und nach das Wetter aufheiterte und schließlich sogar Sonnenstrahlen ankamen.

Trotzdem waren alle froh, als endlich die Spangsbjergskolen in Esbjerg erreicht wurde, die unsere Unterkunft für die nächsten drei Tage sein sollte. Schnell wurden die Luftmatratzen aufgepumpt und die Schwimmtaschen für den nächsten Tag gepackt, dann gab es die „Gastgeschenke“ – jeweils ein Veranstaltungs-Shirt und eine Trinkflasche sowie die Eintritts-/Essenskarten mit Schlüsselband. Nach einer ersten Einweisung drängte es dann alle in die Autos und an den Strand – bei über 20 Grad und Windstille ging es auch bis zu den Knien ins Wasser, außerdem wurden zahlreiche Muscheln und Krabben gesammelt. Zurück in der Schule wurde der Grill angeworfen und es gab Brötchen, Gegrilltes, Nudelsalat und Gemüse.

Eine Besonderheit in diesem Jahr war, dass erstmals auch die Harzer Vorläufe in zwei Schwimmhallen hatten – während die Mädchen der JG 2003 bis 2006 und die Jungen der Jahrgänge 2001 bis 2006 in der Schwimmhalle UC Seminariet vormittags ihre Vorläufe schwammen, wechselten die Mädchen des Jahrgangs 2002 erstmals auch für die Vorläufe in das große Svommestadion. Leider sagte ebenfalls nicht einmal 24h vor der Abreise der zweite Trainer seine Teilnahme arbeitsbedingt ab, so dass letztendlich Eltern die Aufgabe der Sportlerbetreuung in der 2. Schwimmhalle übernahmen. Jeden Abend gab es so eine intensive Trainerbesprechung der anstehenden Strecken und Einschwimmvorgaben mit den betroffenen Athleten und Eltern, die den Wettkampf dann auch ohne Trainer an ihrer Seite sehr gut meisterten.

Freitagfrüh klingelte der Wecker dann bereits 6.00 Uhr – die „Großen“ fuhren dann zusammen mit den zwei betreuenden Eltern mit dem offiziell für den Wettkampf eingerichteten „Sportlerbus“ ins Svommestadion, die anderen mit den Vereinsbussen in die UC Seminariet zum Frühstück. Ab 7.00 Uhr ging es zum Einschwimmen ins jeweilige Becken und gegen 9.00 Uhr ging dann der Wettkampf los. Schon am ersten Tag fielen einige Bestzeiten – insbesondere Louis von Gynz Rekowski (JG 2003) und Till-Ole Lüderitz (JG 2001) schafften deutliche Zeitensprünge über die 200m Freistil genauso wie Ann-Katrin Micke und Isabel Donath (beide JG 2002). Zur Freude aller schaffte Shirley Danielack im JG 2005 den Sprung ins Finale über die 50m Rücken, nachdem sie bereits über die 100m Lagen den 5. Platz belegt hatte. Auch bei den Jüngeren, die jeweils in älteren Wertungsklassen mit gewertet wurden (Mädchen JG 2005 und jünger, Jungen JG 2003 und jünger) purzelten einzelne Bestzeiten über die 50m Rücken, so bei Karolis Aleksiejus (JG 2005), Richard Ullrich (JG 2005), Luka Vasic (JG 2006) und Leon Altwasser (JG 2004). Besonders erfreulich auch die Zeit von 0:46,87 von Ilva Louise Bachmann im JG 2002.

Nach dem Wettkampf ging es dann gemeinsam an den Strand, immer noch bei Sonne aber leider diesmal auch ziemlichem Wind wurden wieder Muscheln gesammelt und Sandburgen gebaut.

Gegen 17.00 Uhr startete dann die große Eröffnungsshow im Svommestadion. Hier erfuhren wir auch die diesjährigen Zahlen – rund 1100 Schwimmer aus 7 Ländern (Deutschland, Dänemark, Schweden, Island, Niederlande, Russland und Kanada) gingen an den Start. Mehr als 60 Vereine marschierten DSCI0194ein – per Losentscheid hatten Toni Schäfer (JG 2004) und Louis von Gynz-Rekowski gewonnen und durften den HSV 2002 vertreten. Im Gegensatz zu den Vorjahren startete die Aufregung jetzt aber erst richtig – stand doch jetzt in der mit weit über 1000 Menschen besetzten Schwimmhalle der Finalstart für Shirley an. Wie groß die Aufregung war, war Shirley anzusehen – schließlich musste zum tobenden Applaus der Menge einmarschiert werden und danach wurde jeder Starter einzeln angeleuchtet und am Start präsentiert. An der Hand ihrer Trainerin ging es dann gegen 19.00 Uhr endlich durch die tobende Menge an den Start – den Jüngsten merkte man die Aufregung doch sehr an. Leider ließ der Starter die Schwimmer dann nach dem „Take your Marks“ sehr lange warten, so dass Shirley vor Aufregung einen Fehlstart machte und eine andere Schwimmerin noch folgte – beide wurden dann im Nachhinein disqualifiziert. Dennoch gab es im Finale eine neue Bestzeit, die Zeit aus dem Vorlauf wurde um mehr als 1 Sekunde geschlagen, und vor allem gelang Shirley das erste Mal die tiefe Rückenwende im Wettkampf. Nach dem Abendbrot fielen dann alle in die Betten.

Auch Samstagfrüh hieß es 6.00 Uhr aufstehen. Diesmal standen als erstes die Starts über die 25m Freistil und 25m Brust auf dem Plan. Die 25m Freistil brachten durchgängig Bestzeiten – so unterbat Belana Donath (JG 2006) ihre alte Bestzeit um mehr als 5 Sekunden und Joana Friedrich (ebenfalls JG 2006) schwamm das erste Mal unter 30 Sekunden. Auch Ann-Kathrin Micke (JG 2002) unterbat erstmals die 17 Sekunden, Johanna Seidel (ebenfalls JG 2002) knackte das erste Mal die 20 Sekunden. Auch hier schaffte Shirley in 0:18,68 als 7. ihrer AK den Sprung ins Finale, so dass sich wieder alle auf einen spannenden Abend freuen konnten. Über die 25m Brust gingen Leon Altwasser (JG 2004) und Sina Hahne (JG 2003) an den Start und unterboten beide ihre Bestzeiten. Auch die 100m Rücken standen auf dem Programm. Und hier gab es dann auch Edelmetall – in 1:41,94 schwamm sich Shirley souverän zu Gold! Aber auch die anderen Zeiten waren nicht zu verachten. So schaffte Julia Sophie Schäfer (JG 2006) eine neue Bestzeit und lässt, genauso wie Belana und Joana, fürs kommende Jahr hoffen (dann ist der JG 06 die jüngste Wertungsgruppe). Nach dem Ende der Vormittagswettkämpfe ging es dann auf allgemeinen Wunsch noch einmal an den Strand. Abends standen dann erneut die Finale im Svommestadion auf dem Plan – diesmal war Shirley schon ruhiger und souveräner und schwamm den Wettkampf fehlerlos zu Ende. In 0:17,48 wurde sie hier Fünfte. Nach dem gemeinsamen Abendbrot ging es dann für alle in das am Svommestadion angeschlossene Erlebnisbad mit großem Wellenbecken und Rutsche wo noch eine Stunde getobt wurde.

Sonntagfrüh hieß es dann noch früher raus und Tasche packen, bis 10.00 Uhr mussten die Schulen geräumt werden. Daher fuhren erstmals alle mit dem „offiziellen“ Linienbus – leider wurde dies für die jüngeren Schwimmer eine Stadtrundfahrt, war doch die Haltestelle nur einseitig ausgeschildert, so dass alle auf der falschen Straßenseite einstiegen. Nichtsdestrotz startete der Wettkampf dann mit sehr erfreulichen Zeiten - so schwamm Isabel Donath (JG 2002) mit 0:21,50 neue Bestzeit über die 25m Rücken. Ebenfalls mit Bestzeit von 0:20,74 schaffte Shirley als 4. der Vorläufe den Sprung ins Finale ihrer AK. Auch auf den 25m Delfin purzelten die Bestzeiten – Anni Toerne überzeugte hier im JG 2003 beispielsweise mit einer 0:21,15. Mit 0:20,95 schaffte Shirley auch über diese Strecke als 5. ihrer AK den Sprung ins Finale. Über die 100m Freistil gab es dann noch einmal eine echte Medaillenchance und nach Anschlag holte Shirley hier auch eindeutig Bronze. Leider löste die Zeitnahme verspätet aus und da dieses Jahr erstmals keine parallele Handzeitnahme stattfand und die Zielrichter auch angewiesen waren in jedem Lauf nur den ersten und letzten aufzuschreiben (normalerweise alle), konnte nicht nachvollzogen werden, wie und warum die elektronische Zeitnahme nicht richtig funktioniert hatte, so dass die Schwimmerin, die eigentlich als Vierte ins Ziel gekommen war letztendlich auf dem Bronzerang stand und Shirley als Vierte gewertet wurde.

Gegen Mittag waren die Vorläufe beendet und alle trafen sich am Svommestadion. Zwei Busse machten sich dann auf den Weg zurück nach Deutschland, während ein Bus noch mit Shirley auf den Beginn der Finale wartete. Um 16.00 Uhr ging es dann los – mit 0:20,35 gab es erneut eine Verbesserung zu den Vorläufen über die 25m Rücken, schlussendlich reichte es nicht ganz zu Bronze (teilten sich zwei Sportlerinnen in 0:20,14) und es wurde Platz 5. Im abschließenden Finale über die 25m Schmetterling ließen die Kräfte dann doch etwas nach – insbesondere da Shirley erst seit knapp 6 Monaten überhaupt Delfin schwimmen kann und erst seit Januar 2014 in Wettkämpfen in Deutschland schwimmen darf – in 0:21,30 gab es hier zum Abschluss noch Platz 7.

Müde ging es dann gegen 17.30 Uhr auch für den letzten Bus zurück in die Heimat, gegen 23.00 Uhr hatte Wernigerode dann die müden Schwimmer wieder.

Wie immer war es anstrengend aber sehr schön und spannend. Ein herzlicher Dank geht an die Fahrer Andrea Danielack, Berit Donath, Katja Seidel, Manuela und Daniel Altwasser sowie natürlich an die Industriebau Wernigerode, die uns zwei Busse zur Verfügung stellte. Ein herzlicher Dank geht auch an Elisabeth von Gynz-Rekowski, die als Kampfrichter und Betreuer einsprang, an Lesya Ullrich für ihre Hilfe als Betreuer und an Geraldine Friedrich, die als Kampfrichter tätig war. Ein ganz großer Dank geht an Christine Bachmann, die Mittwochabend spontan für den ausgefallenen Trainer einsprang und somit zusammen mit Katja Seidel die Betreuung der vier Sportlerinnen im Svommestadion absicherte. Und natürlich auch Danke an den Vorstand des HSV 2002 rund um Volker Hoffmann für die Übernahme der Fahrtkosten und den Vereinsbus.

Eröffnungsshow:

Shirleys Finale über 50m Rücken:

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