Auf, auf ihr Rittersleut - Leben wie bei den Rittern anno 2015

Abenteuer pur – das ist das Markenzeichen der Sportjugend Harz auf den Spuren finsterer Ritter und heißer Burgfräuleins ging’s ab in den heißen und gewittrigen Sommer 2015!

Seit Monaten ausverkauft gingen 34 Kinder und Betreuer unter Leitung von König Hoffel I. (alias Volker Hoffmann ) vom 12. bis 19.Juli 2015 mit der Zeitmaschine der Sportjugend auf die Reise zum wild-romantischen Ponyschloss nach Altenhausen und verlebten dort aufregende, spannende Tage wie im Mittelalter.

Täglich Reitausbildung, Kampftechniken, Handel und Siedlungsbau, Handwerk und Basteln, Verkleiden mit Rollenspiel, Kutschfahrt mit Hindernissen, Essen und Trinken - davon allerdings wie jedes Jahr immer reichlich, sowie Spiel, Sport & Spaß bei unglaublich kreativen Geländespielen, Lagerfeuer mit Grillen und Burgromantik verschafften sich die angehenden Ritter und Burgfräuleins auf ihrem anspruchsvollen Weg zum Ritterschlag den nötigen Respekt.

So gab es täglich Abenteuer pur mit Staffelspielen, der Premiere des Beduinenspiels, ein Haribospiel versetzt ins düstere, finstere Mittelalter. Besonderer Spaß für alle Teilnehmer war der Ausflug und der angezettelte Streit im Gallischen Dorf und der anschließende Wettstreit um Asterix und Obelix und der richtigen Mixtur des sagenumwobenen Zaubertranks. Ja und wen wundert es da – das nach erfüllten Aufgaben eine überaus feucht-fröhliche Gallier Party folgte mit einer durchaus neuen Mixtur des wohltuenden Gesöffs. Auch Minnegesang, Reimen ohne zu Schleimen und das erzählen schauriger Geschichte stand im sehr anspruchsvollen Drehbuch. Ein Höhepunkt wie in jedem Jahr war Anno 2015 die Jagd nach dem sagenumwobenen Schatz von Richard Löwenherz und wieder gab es nicht das erhoffte Happy End. Neu war auch ein Tag im Kloster mal zu machen und wie die Mönche des Mittelalters zu erleben – kein Wunder das dann auch irgendwie das Wochenspiel etwas mit Robin Hood zu tun haben musste. Schön schaurig, gruselig wurde es dann in der Nacht der „Toten Wesen“ – das war jedenfalls nichts für schwache Nerven. Für Entspannung sorgte die Kultur dieser Zeit mit den Gauklern, Akrobaten, Jongleuren Tricks und die Feuerkunst zu erlernen. Auch das Basteln mit dem Internationalen Bund sorgte bei so manchen Burgfräulein für eine neue Kreativität und die angehenden Ritter versuchten es dann mal mit dem Werkstoff Holz.

Ein Riesen Spektakel in Kostümen und herzergreifend, romantisch und so unglaublich schön waren die Hochzeiten auf Schloss Altenhausen und wieder einmal Hollywood reif die Inszenierung Reiten mit Kostümen durch das Ponyschloss. Manch anderen fremden Besucher stockte da der Atem bei den tollen Kostümen.

Ein weiteres Gaudi der Ferienfreizeit war das neu aufgelegte Mittelalter Handelsspiel – wo das rege Markttreiben durch die Teilnehmer nach gespielt werden musste, aber auch der schon ultimative Casinoabend mit Glücksspiel bereitete allen Mitwirkenden viel Freude und so mancher verlor an diesem Abend seine ganzen Taler.

Erwähnenswert in der diesjährigen Chronik wäre da noch Kutschfahrt und das Baden im Teich von Flechtingen.

Höhepunkt war und ist immer am letzten Abend das traditionelle Ritteressen mit dem Ritterschlag! Aber auch Improvisationstheater, Tanz und Show – sind die hohe Kunst einer Mittelalter Party. Ritter und Burgfräuleins feierten eine rauschende Nacht und ließen das altehrwürdige Gemäuer von Schloss Altenhausen erbeben, so das manch Gespenst wohl da die Flucht ergreifen musste!

Die Sportjugend Harz bedankt sich für die freundliche Unterstützung durch das Harzklinikum Dorothea Christiane Erxleben , dem MediMax Wernigerode, dem Internationalen Bund und dem Jugendamt des Landkreises Harz.

Im Folgenden findet ihr einen ausführlichen Bericht über unsere Woche im Mittelalter:

Sonntag, der 12. Juli

Es lag ein laues Lüftchen über der bunten Stadt am Harz. Die Vögel zwitscherten, derweil sich 30 Buben und Fräuleins zum Badehaus der Stadt Wernigerode aufmachten. Ihr Ziel: ein Fahrgestell, welches sie zum Schloss Altenhausen bringen würde. Nach einer herzzerbrechenden Verabschiedung von den Eltern ging die Reise los. Über Felder und durch Wälder ging es in Richtung Norden. Schon erblickte man in der Ferne den Burgfried und als man dann das Schlosstor sah, kam gute Stimmung auf. Das Gepäck wurde ausgeladen und die Gemeinschaft zog in ihre neuen Gemächer ein. Nach einem deftigen Mittagessen (Nudeln mit Gulasch…der perfekte kulinarische Start) und dem Beziehen der Betten ging es ans Werk. Schwerter, Kostüme, Sportspiele und viel mehr, eben alles was man für eine perfekte Ritterferienfreizeit braucht, mussten in den Räumlichkeiten untergebracht werden. Jeder packte mit an und nach kürzester Zeit hatte alles seinen Platz gefunden. Als kleine Belohnung stand nun ein gut gefülltes Kuchenbüfett zur Verfügung. Danke an die vielen fleißigen Backkünstler, welche uns mit einer bunten Mischung aus Kuchen und Muffins eingedeckt haben. Im Anschluss ging es das erste Mal zu den Pferdeställen. Eine Reitlehrerin gab allen eine kurze Reiteinweisung und die Vorfreude auf die erste Reitstunde am nächsten Tag stieg.

Trotz Regen sollte nun schon die erste Spielaktion starten. Beim Gummibärchen-Handelsspiel waren Tauschschläue und Schmugglerkenntnisse von Vorteil. Ziel des Spieles war es so viele Haribotüten wie nur möglich bei den Schwarzhändlern zu erwerben, diese an den Polizisten vorbei zu schmuggeln und schließlich auf der Haribobank zu sichern.

Das zweite Spiel führte alle auf den afrikanischen Kontinent. Mit Wasserspritzen bewaffnet mussten Kamele mit Wasser versorgt werden. Die Kamelherden wurden vergrößert, teils durch Sammlerglück oder auch durch Diebstahl. Eifrig arbeiteten alle an ihren großen Kamelkreisen.

Nach dem Abendbrot ging es in die Welt von Asterix und Obelix. Das gallische Dorf hatte sich verzankt und gegenseitig beklaut. Die Kinder leisteten beschwichtigende Worte und klärten die Unstimmigkeiten auf. Am Ende vertrugen sich alle wieder.

Der erste Tag war trotz schlechtem Wetter gelungen und ein guter Start in eine aufregende Woche.

Montag 13. Juli

Nach der ersten Nacht im Schloss ging es 8.00 mit einem guten Frühstück los. Des Nachts war ein Brief in den unseren Räumlichkeiten aufgetaucht. Robin Hood hatte vor 500 beschlossen, die Welt 2015 mittels eines Schatzes zu retten, nachdem ihm eine Vision voller Unmenschlichkeit und Neid ereilt hatte, welche in eben diesem Jahr (2015) spielte. Die Kinder waren nun auserkoren in den nächsten Tagen Rätsel zu lösen und sich für würdig zu erweisen den Schatz zu finden. Am Vormittag führte uns die Reise jedoch vorerst erneut in das gallische Land. Dieses Mal waren die Zutaten für den lebenswichtigen Zaubertrank herauszufinden. Auf der Suche stießen die Kinder auf einen stolzen Römer, eine Gutemine, einen gemütlichen Obelix, einen halsabschneiderischen Fischhändler und viel mehr. Am Ende des Spieles waren alle Zutaten zusammengesammelt und man ließ sich die belohnenden Lolis von Obelix schmecken. Nach dieser Aktion wurde Mittag gegessen (leider nur Nudelsuppe). Die Spannung stieg, denn die erste Reitstunde rückte näher, doch zuvor wurde Armbrustschießen angeboten, bei welchem sich besonders die Jungs mit Begeisterung zu beweisen versuchten. Dann ging es endlich zum Reiterhof. Die Pferde wurden zugeteilt, wobei es eine Anfängergruppe, in welcher sich immer zwei Kinder ein Pferd teilten, und eine fortgeschrittene Gruppe mit erfahrenden Reitern gab. Die erste Reitstunde machte allen Spaß und auch das Wetter spielte diesmal mit. Geschafft ging es danach zurück zum Schloss, wo bereits Kuchen bereitstand. Nach einer kurzen Pause und einem guten Abendbrot kam der Höhepunkt des Tages, der Gallierabend. Es wurden Spiele gespielt, erzählt und ein Rätsel gelöst. Mit Tanz und Gesang wurde der Abend bunt gestaltet. Nach dem Easyjogging fielen dann alle erschöpft und glücklich ins Bett.

Dienstag, 14.Juli

Nach einem guten Frühstück begann der Tag, welcher im Namen des Klosterlebens stehen sollte. Das ganze startete mit einem traditionellen Treffen im Speisesaal. Der Einzug der Kinder wurde von Simon angeführt, welcher das Schauspiel mit Dudelsackmusik begleitete. Nach einer kurzen Einführung in den Alltag von Mönch und Nonne. Dann sollten die Kinder den Heiltrank gegen die Pest besorgen, dabei wurden Holzkreuze gebeizt und geschliffen, Hände nach dem eigenen Schicksal befragt und schließlich Ablassbriefe gekauft. Die Sündenlisten waren lang und vielfältig. Das Mittagessen wurde schweigend zu sich genommen. Die ersten begaben sich zu einem kleinen Mittagsschläfchen in ihr Zimmer, andere gingen in den Park um sich im Schwertkampf oder Volleyballspiel zu erproben. Beim Reiten ging es heute schon etwas schneller voran. Auch bei den Anfängern wurde nun tapfer auf dem Reitplatz getrabt. Geschafft stärkte man sich wieder beim Kuchenessen. Den ganzen Tag über hatten sich die Kinder in Gruppen um ein Abendprogramm gekümmert. Und nach dem Abendbrot ging es los. Alle hatten sich einen Namen ausgedacht, eine Parole, eine Geschichte und eine fiese Aufgabe. Die Aufgaben mussten jeweils von den einzelnen Gruppen gelöst werden. Nur eine Gruppe bekam die Strafe zu spüren, welche jeder bekam, der die Aufgabe nicht erfolgreich lösen konnte. Die Gruppen mussten einen Volleyball 20 Mal zuspielen, laufen, ein Kind an einem Baum mit Klebestreifen befestigen und Wasser trinken. Der ganze Tag wurde mit Gesang am Lagerfeuer abgerundet.

Mittwoch 15. Juli

Der Mittwoch ging auf Grund des Lagerfeuers am letzten Abend etwas später los. Heute stand nach dem Frühstück eine Kutschfahrt auf dem Programm. Mit Gesang ging es über die Straßen um Altenhausen. Unterhalten von Gesang machten wir die Landstraßen unsicher. Auch der Internationale Bund kam zu Besuch. Hier konnten die Kinder basteln, malen und experimentieren. Nach einem sehr guten Mittagessen (Nudeln mit Tomatensoße) ging es, wie jeden Tag ging es dann nach einer kurzen Pause zum Reiten. Besonders an dieser Reitstunde war, dass jedes Kind mit Kostüm durch den Schlosshof und den Park reiten durfte. Dabei entstanden viele schöne Bilder. Anschließend ging es mit den Pferden ins Gelände. Nachdem dann das Kuchenbuffet geplündert wurden war, wurden Jonglage, Akrobatik und Schwertkampf angeboten. Die Akrobatikgruppe begann mit ihrer Vorbereitung für das Abschlussabendprogramm. Gestärkt vom Abendbrot ging es in die mittelalterliche Welt. Die Prinzen sollten sich mit ihrem Vater versöhnen, ein Drache getötet werden und eine Kranke geheilt. Nach vielen Fragen, Handel und Gerenne, nachdem alle das Schulmädchen, die Hexe Warzenklau, den Zauberer , den Koch und viele mehr kennengelernt hatten, ging das Spiel erfolgreich zu ende.Der Abend endete mit einem spannenden Volleyballspiel.

Donnerstag 16. Juli

Am Donnerstag sollte alt Bekanntes auf dem Programm stehen. Nach dem Frühstück wurden die Kinder in einzelne Gruppen eingeteilt. Die Gruppen beschrieben verschiedene Stände. Es gab die Bettler, die Bauern, die Handwerker, den Klerus, die Ritter und den Adel. Jeder musste auf dem Markt handeln, sein Land verwalten, Sünden abbezahlen und aufpassen, dass er nicht von der „Pest“ sein Lebensbändchen abgenommen bekommt. Erstaunlicher Weise schnitten bei diesem Spiel besonders die Jüngsten sehr erfolgreich ab. Im Anschluss gab es Mittag, bevor es wieder zu den Pferden ging. Nachmittags traf man sich dann wieder im Schloss zu Kuchen und Kakao. Akrobaten turnten wieder fleißig, bauten Pyramiden und tanzten. Aber das wichtigste am heutigen Tage war wohl der legendäre Casinoabend. Nach dem Abendbrot fanden sich alle in der Nähe des Lagerfeuers zusammen, um gemeinsam zu wetten, zu spielen und möglichst viel Geld zu gewinnen. Auf dem Programm standen unter anderem Klorollen abwickeln, Korkenweitspucken, Sackhüpfen, Bananen schälen, Entenangeln und Eiswürfel lutschen. Der höchste Wetteinsatz an diesem Abend waren 28.000 Euro. Nach einer Runde Easyjogging ging es dann für alle Spieler und Wetter ins Bett.

Freitag 17. Juli

In der Nacht von Donnerstag zu Freitag kam das Schlossgespenst zu Besuch, sämtliche Schuhe waren auf mysteriöse Weise verschwunden und tauchten an einer langen Leine, welche von Fenster zu Fenster hang, wieder auf. Die erste Aufgabe war also, die Schuhe einsammeln und den Besitzern zuteilen. Das Frühstück verlief dem entsprechend locker und lustig ab. Das erste Spiel am heutigen Tag war „Die Siedler von Catan“. In fünf Gruppen aufgeteilt, mussten die Kinder Baustoffkarten besorgen und diese beim Händler gegen „Gebäude“ eintauschen. Dabei mussten die Gruppen nicht nur die „Gebäude“ zu ihren Baumeistern bringen, sondern auch auf die Räuber aufpassen, welche ihnen die Baustoffkarten abnehmen konnten. Es gewann die rote Gruppe. Als Belohnung gab es einen wunderschönen Ausblick. Gemeinsam bestiegen alle den Schlossturm und bestaunten die Landschaft um Altenhausen von oben. Nach dem Mittag ging es dann das letzte Mal zum Reiten. Es ging wieder über Felder und den Reitplatz. Der Abschied von den Pferden fiel einigen sehr schwer, aber vielleicht würde man sich ja wiedersehen. Das Kuchenbuffet wurde heute um Eis erweitert. Die kleine Erfrischung mit Früchten kam sehr gut an. Es begannen nun die Vorbereitungen für das abendliche Grillen. Es gab Würstchen, Steak, Garnelen, Baguette, Kartoffelsalat und vieles mehr, eben alles, was das Herz begehrt. In den späten Abendstunden gab es eine Nachtwanderung, mit vielen Gespenstern, Irrlichtern und Glühwürmchen.

Samstag 18. Juli

Am letzten Tag vor der Abreise ging es zu einem Badesee. Hier konnten alle baden, Ball spielen, sich ausruhen und auch einfach nur erzählen. Die kleine Insel des Sees wurde mehrmals umrundet und mit dem Tretboot lieferte man sich kleine Wettrennen. Auch das Mittagessen fand am See an, leider gab es nur Suppe aber man freute sich schon auf das abendliche Festmahl. Erst gegen 15.00 ging es zurück zum Schloss. Wieder zurück begannen die letzten Vorbereitungen für den Abend. Pünktlich 16.30 begann die traditionelle Ritterschlagzeremonie. Alle Kinder wurden zu Rittern oder Burgfräulein ernannt. Im Anschluss gab es das große Ritteressen. Es wurde mit Fingern gegessen und Benehmen war für eine gute Stunde ein Fremdwort. Nach dem Essen gab es ein wundervolles Abendprogramm. Geprägt von Improvisationstheater, Märchen und mehreren Hochzeiten (es war eine ganze Welle…freiwillig und unfreiwillig). Das schönste Pärchen waren natürlich Lena und Tim! Anschließend packten alle mit an um sämtliche Requisiten, welche die Woche über benötigt wurden waren, im Vereinsbus zu verstauen. Den Abschluss bildeten ein Feuerwerk und eine atemberaubende, spektakuläre Akrobatikshow. Insgesamt ein gelungenes Ende für eine großartige Ferienfreizeit.

Zurück